Wüste und Leben

- nah beieinander, doch oft getrennt!


Wenn wir uns leer, unlebendig und in einer Krise erleben, dann wollen wir das meistens so schnell wie möglich hinter uns bringen. Wir verbinden mit Wüste (Krise) nicht Leben auf einer besonderen Stufe.


Die Wüste ist notwendig, voller Leben, sogar reizvoll - aber wir müssen lernen, sie neu zu sehen.
So sehr wie Trennung, Trauer, Abschied, Schmerz und Tod eine schwere Lebenskrise auslösen, uns in die Tiefe ziehen, uns verletzen und sprachlos machen, so sehr werden in uns Kräfte frei - von deren Existenz wir nichts verspürten, ja es wachsen (ganz langsam und erst viel später) ganz andere Dinge in uns nach.
 
 

Wüste-1

Begreife,

dass du gerade durch deine Not

auf Boden stehst, der heilig ist.

Zieh deine Schuhe aus

und würdige die Wüste deines Lebens -

sie hat dir etwas zu sagen.

Deine Fähigkeit zu warten,

zu trauern und zu leiden

macht dich menschlich.

Durch die Erfahrung der Wüste

wirst du die Tiefe des Lebens

besser verstehen.

 

Spürst du die neue Landschaft

der Wüste in dir?

Etwas tut sich auf, gewinnt Gestalt.

Das, was du kanntest,

ist überholt von neuen Einsichten.

 

Dann, wenn die Zeit erfüllt ist,

 

wenn gelernt worden ist,

was zu lernen ist,

wenn die Tiefe erreicht worden ist,

die neues Leben möglich macht,

dann blüht die Wüste,

dann wirft sie sich in ein buntes Kleid,

und macht ihre Vielfalt deutlich.

Wüste-2

 

Wer die Wüste entdeckt hat,

lebt nicht mehr ohne ihre Weisheit.

Schwer, aber wunderbar ist der Weg durch die Wüste.